Vertrag von Versailles (1756)

Französische Silbermedaille auf den Vertrag von Versailles 1756. Vorderseite: Allegorien Frankreichs und Österreichs. Text: „FOEDUS VERSALIIS SANCITUM / PRIMA DIE MAII MDCCLVI“ (Ein Bündnis, in Versailles geschlossen / am ersten Tag des Mais 1756)
König Ludwig XV. von Frankreich. Titulatur im Vertragstext: „S. M. Très-Chrétienne“ (Seine Majestät, der allerchristlichste König)
Kaiserin-Königin Maria Theresia von Österreich. Titulatur im Vertragstext: „S. M. l’Impératrice Reine d’Hongrie & de Bohème“ (Ihre Majestät die Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen)

Der (erste) Vertrag von Versailles (seltener auch Vertrag von Jouy-en-Josas) wurde am 1. Mai 1756 als Neutralitätskonvention und Defensivbündnis zwischen Frankreich und Österreich geschlossen. Er wurde in der Nähe von Versailles, im Schloss Jouy-en-Josas, von den Diplomaten Georg Adam Graf von Starhemberg (1724–1807), François-Joachim de Pierre, Abbé de Bernis (1715–1794) und dem französischen Außenminister Antoine Louis Rouillé, Comte de Jouy (1689–1761) unterzeichnet. Der Abschluss des Vertrages führte zur Auflösung der seit den späten 1680er Jahren das politische Kräftespiel in Europa bestimmenden Allianzen und bewirkte somit einen der entscheidenden mächtepolitischen Systemwechsel der Frühen Neuzeit. Er blieb bis zur Kriegserklärung des revolutionären Frankreichs an Kaiser Franz II. am 20. April 1792 in Kraft.[1]

  1. Eckhard Buddruss: Die französische Deutschlandpolitik 1756–1789 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Abteilung Universalgeschichte, 157), Mainz 1995, S. 120. Dem folgt Katja Frehland-Wildeboer: Treue Freunde? Das Bündnis in Europa 1714–1914 (Studien zur internationalen Geschichte, 25), München 2010, S. 161.

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